Sie sind sich unsicher, ob Sie Ihre Batterie selbst tauschen möchten? Wir helfen Ihnen bei der Entscheidung!
Wenn Ihr Auto nicht mehr anspringt ist eine der häufigsten Ursachen dafür die Autobatterie. Diese zu wechseln erfordert je nach Fahrzeugtyp unterschiedlich viel Aufwand und technisches Know How. Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen in einer Anleitung in fünf Schritten zusammengestellt, damit Sie selbst entscheiden können, ob Sie sich der Aufgabe selbst widmen möchten, oder ob Sie doch lieber in die Werkstatt fahren wollen.
1. Ist die Autobatterie eigentlich wirklich defekt?
Ist die Autobatterie leer, springt das Auto nicht an. Andersherum heißt es aber nicht zwangsläufig, dass ein Auto, das nicht anspringt, eine defekte Batterie hat. Genauso wenig ist das Austauschen einer leeren Batterie stets die Lösung. Wichtig ist die Ursachenforschung. Die häufigsten Probleme bei schlecht oder gar nicht startenden Fahrzeugen finden sie hier:
- Ob die Autobatterie
wirklich defekt ist, lässt sich relativ schnell überprüfen. Zu dem Thema, wie man das mit einfachen Mittel selber herausfindet, arbeiten wir an einer Anleitung. Die meisten Werkstätten verfügen jedoch über ausreichende Hilfsmittel, um eine Autobatterie zu überprüfen. Auch bei uns vor Ort verfügen wir über professionelle Testgeräte. Kommen Sie also gerne vorbei!
- Ist der Anlasser
kaputt, hilft der Austausch der Batterie nicht weiter. Springt das Auto beispielsweise trotz Starthilfe nicht an, kann das ein Hinweis darauf sein, dass der Anlasser das eigentliche Problem ist.
- Ein defekter Generator
(ugs. Lichtmaschine) verursacht nach einiger Zeit eine leere Autobatterie. Der Generator lädt im normalen Fahrzeugbetrieb die Batterie stetig wieder auf. Fällt dieser Ladezyklus weg, wird auch eine neue Batterie früher oder später ihren Dienst quittieren. Lichtmaschinen müssen gesondert getestet bzw. geprüft werden.
- Fahren Sie überwiegend Kurzstrecken
mit Ihrem Fahrzeug, kann der Generator die Autobatterie häufig nicht schnell genug nachladen. Langfristig schadet das dem Blei-Akku. Um eine längere Lebenszeit der Batterie zu gewährleisten, kann ein Ladegerät mit Erhaltungsladefunktion Wunder wirken.
- Stille Verbraucher
belasten die Batterie durchgehend, auch wenn Sie Ihr Auto abgestellt und ausgemacht haben. Um solche stille Verbraucher ausfindig zu machen, bedarf es einiger Messungen. Diese können, sollten Sie sich das selbst nicht zutrauen, recht kurzfristig von einer Werkstatt durchgeführt werden.
Sollten Sie mittlerweile sicher sein, dass die Ursache Ihres Problems die Batterie ist, so können Sie mit den nächsten Schritten fortfahren. Im nächsten Schritt werden wir näher erläutern, welchen Herausforderungen Sie sich bei einem Wechsel stellen müssen.
2. Kann man den Wechsel selber vornehmen?
Prinzipiell spricht nichts dagegen selber eine Autobatterie zu wechseln. Je nach handwerklicher Begabung kann man allerdings auf kleinere bzw. größere Herausforderungen stoßen. Welche das sein können und welche Möglichkeiten es gibt, diese zu umgehen können Sie hier lesen:
- Die generellen handwerklichen Voraussetzungen
für den Wechsel einer Batterie sind vergleichsweise gering. Meistens reichen als Werkzeug 10er und 13er Schlüssel, um die Befestigungen zu lösen. Eine Ratsche mit Verlängerung kann die Arbeit oft sehr erleichtern.
- Informieren Sie sich vor Beginn, ob die zu wechselnde Batterie am Steuergerät angelernt
werden muss. Vor allem modernere Fahrzeuge bringen diese Schwierigkeit mit sich. In diesen Fällen müssen sie dem Auto sozusagen mitteilen, dass es eine neue Batterie hat. Für viele bekannte Auto-Marken gibt es zu diesem Zweck Apps für das Smartphone (Dafür benötigt man zusätzlich einen OBD-Stecker, um sich mit dem Fahrzeug zu verbinden). Sollte dieser Schritt bei Ihrem Fahrzeug notwendig sein und Sie trauen Ihn sich nicht zu, empfiehlt es sich den Vorgang einer Werkstatt zu überlassen.
- Elektrische Ausrüstungen, wie Marderabwehrgeräte oder zusätzliche Lautsprecher sind häufig direkt mit der Batterie gekoppelt. Seien Sie sich bewusst, dass diese mit abgeklemmt werden müssen.
- Achten Sie auf ihre Sicherheit. Moderne Batterietypen sind überwiegend auslaufsicher und robust gebaut und die Spannung, die von ihnen ausgeht ist gering. Dennoch sollten Sie nicht vergessen, dass es sich dabei um mit Schwefelsäure befüllte Akkus handelt. Bei falscher Handhabung kann es auch zu Funkenbildung kommen.
- Ein Batterieladegerät
ist von Vorteil, um die Stromversorgung des Fahrzeugs nicht abbrechen zu lassen, es ist aber nicht zwangsläufig notwendig
Wenn diese Voraussetzungen für Sie gar kein Problem darstellen, erfahren Sie im nächsten Schritt, welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten und auf welche Weise Sie diese umgehen können.
3. Diese Fehler sollten Sie vermeiden
Auch, wenn man nicht alle Schwierigkeiten vorhersehen kann, gibt es dennoch einige häufig auftretende Fehler, die Sie möglichst vermeiden sollten.
- Bevor Sie eine Autobatterie abklemmen, sollten Sie stets die Zündung ausschalten. Je nach Fahrzeugtyp können sonst bei fehlender Stromversorgung Schäden an Steuergeräten oder anderen elektronischen Bauteilen entstehen.
- Beachten Sie die empfohlene Reihenfolge
beim An- und Abklemmen
der Batterie. Nicht-Einhaltung dieser Reihenfolge kann Funkenbildung und Schäden an elektronischen Bauteilen verursachen. Der Frage, welche Reihenfolge Sie bei welchem Vorgang einhalten müssen haben wir einen eigenen Beitrag
gewidmet, weil es so gern durcheinander gebracht wird.
- Achten Sie auf die Position der Plus- und Minuspole. Je nach Fahrzeug- und Batterietyp sind Plus- und Minuspol der Batterie in unterschiedlichsten Richtungen verbaut. Kleiner Hinweis: Der Pluspol ist üblicherweise mit einem roten Kabel angeschlossen. Werden die Pole beim Anschließen vertauscht, kann das ebenfalls negative Folgen, wie zum Beispiel Kurzschlüsse, haben.
- Wird eine Autobatterie nicht angelernt, obwohl es bei dem Fahrzeugtyp notwendig wäre, wird auch das zu einer kurzen Lebensdauer der Batterie führen. Das hängt mit dem Generator zusammen, dem quasi gesagt werden muss, wie er die Batterie zu laden hat.
- Es ist von Vorteil, auch die richtige Batterie
d.h. den für Ihr Fahrzeug vorgesehenen Typ einzubauen. Eine Batterie mit zu wenig Leistung wird recht schnell zu Startproblemen führen, bei zu viel Leistung wird der Generator mit dem Ladevorgang überfordert. Auch bei der verwendeten Technologie gibt es Unterschiede. Für moderne Fahrzeuge mit Start-Stopp-Technologie werden zum Beispiel EFB- oder AGM-Batterien verwendet.
4. Die Schritt für Schritt-Anleitung
Alle Vorbereitungen sind getroffen. Sie sind fest entschlossen, den Batterie-Wechsel selbst in die Hand zu nehmen. Doch wie geht es jetzt weiter?
- Bevor es losgeht, machen Sie die Zündung aus und nehmen den Schlüssel aus dem Zündschloss. Wie in den vorherigen Punkten bereits angesprochen, kann der Batterie-Wechsel ansonsten negative Folgen haben.
- Ermitteln Sie den Standort der Batterie - Üblicherweise ist die Starterbatterie im Motorraum des Fahrzeugs verbaut. Es gibt allerdings auch Varianten, bei denen sie unter dem Sitz, im Fußraum oder im Kofferraum zu finden ist.
- Entfernen Sie mögliche Abdeckungen - Viele Batterien sind mit Plastikhauben oder Deckeln vor äußeren Einflüssen geschützt. Diese sind oft mit einfachen Click-Systemen befestigt. (Siehe Abbildung unten)
- Kabel abklemmen - Im Bestfall haben Sie die Möglichkeit die Stromversorgung Ihres Fahrzeugs während des Wechsels aufrecht zu erhalten. Dies ist zum Beispiel mit einem Batterieerhaltungsladegerät
gewährleisten. Beim Autobatterie-Wechsel gilt dann, erst den Minuspol, dann den Pluspol abklemmen. Die Kabel sind im Normalfall mit sogenannten "Polklemmen" befestigt. Diese lassen sich über eine Schraube von den Batteriepolen lösen.
- Lösen Sie die Befestigungen - Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Befestigungsarten von Autobatterien.
Der erfahrungsgemäß größte Anteil an Autobatterien ist unten am Batterie-Sockel befestigt. Einfache Bleche werden mit Schrauben und Muttern über diesen Sockel "geklemmt". Durch das Lösen der aufliegenden Muttern, können die Bleche entfernt werden.
Vor allem die Starterbatterien von asiatischen Fahrzeugherstellern (z.B. Kia, Hyundai, Toyota, Mazda, etc) werden häufig mit einer Art Metallbügel an ihrem Standort fixiert. Dieser Bügel verläuft über den Deckel der Batterie und jeweils an zwei Seiten unten wieder mit Schrauben und Muttern befestigt. Auch hier reicht es an beiden Seiten die Muttern zu lösen, um den Bügel nach oben hin abzunehmen. Diese Befestigungsart gibt es auch in Form von Gurten. - Der eigentliche Austausch - Jetzt kann die alte Autobatterie entfernt, und die Neue wieder eingesetzt werden. Achten Sie auf die Einbaurichtung, damit beim Kabel anbringen keine Probleme auftreten.
- Kabel wieder anklemmen - Das Anbringen der Kabel verläuft in umgekehrter Reihenfolge zum Abmachen, das heißt: Erst den Pluspol anklemmen, dann den Minuspol. (weitere Informationen siehe weiter oben im Text) Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, um auszuprobieren, ob das Auto mit der neuen Batterie auch startet.
- Alles wieder zusammen bauen - Sie wissen ja jetzt, wie es geht. Nachdem Sie sich versichert haben, dass alles einwandfrei funktioniert, bauen Sie alles wieder so zusammen, wie es vorher war.
5. Was ist danach noch zu tun?
Wenn Sie mit dem eigentlichen Batteriewechsel fertig sind und Sie alles richtig gemacht haben, sollte meistens alles perfekt funktionieren. Es gibt aber einige Fälle, in denen noch nachgearbeitet werden muss. Beispiele dafür könnten sein:
- Die Batterie muss unter Umständen angelernt werden - Wie bereits erwähnt, kann es sein, dass die neue Batterie am Steuergerät angelernt werden muss. Der richtige Zeitpunkt dafür ist genau jetzt.
- Radiocode erneuern - Es kann vorkommen, dass durch die Unterbrechung der Stromversorgung, das Radio nach einem Code verlangt. Bei moderneren Fahrzeugen erkennt das Steuergerät diesen Code aber wieder von selbst.
- Andere elektrische Verbraucher müssen auch häufig angelernt werden - Zum Beispiel bei elektrischen Fensterhebern mit Komfortfunktion kann es vorkommen, dass ohne das Anlernen nicht viel funktioniert (Ausnahmefälle)
- Die Uhren neu stellen - Aus dem selben Grund kann auch die Uhr verrückt spielen. Wenn man weiß, wie es geht, ist aber auch das schnell wieder gerichtet.
- Pluspolabdeckung - Für den TÜV ist es notwendig, dass der Pluspol aus Sicherheitsgründen abgedeckt ist.